1 Dezember 2020

Blasmusik, schmerzlich gesägt.

Blasmusik ist Geschmacksache. Manchmal tut sie sogar weh. Nein, ich rede jetzt nicht von der getröteten Musik, die ich bei einer Hochzeit in Kairo erleben durfte. Ich rede von einer unfreiwilligen Exkursion in die Welt der Holzblasinstrumente, die mir meine Kreissäge bescherte. Landläufig gilt eine solche ja als Inbegriff der Schrilltonerzeugung und so wäre es durchaus unschicklich, die Stimme einer Frau auch nur entfernt mit dem Klang einer Kreissäge zu vergleichen – selbst dann, wenn dies zuträfe. Doch es geht schlimmer als „Kreissäge pur”.

Jüngst wurde ich in meiner kleinen Werkstatt unfreiwillig zum Opfer eines schmerzhaften Tonerzeugungsexperiments. Säge anschalten, nun die Absaugung dazu … und die Kreissäge wird zur leise säuselnden Nebensache. Ein Pfeifton erhob sich und bohrte sich mir ins Hirn, so schrill, so hoch, so schmerzhaft, dass das Sägegeräusch sich dagegen wie Balsam für Amboss und Steigbügel anfühlte.

Angesichts des Leides war ans Ignorieren nicht zu denken. Ursachenforschung tat not und führte zum Erfolg. Was war geschehen? Ein hauchdünnes Scheibchen gesägten Holzes hatte sich meinem Zugriff entzogen und war in die Innereien der Spanabsaugung geraten. An passender Stelle verkeilte es sich und vibrierte als Stimmzunge im Luftstrom der Absauganlage.

Fazit: Eine Absauganlage muss regelmäßig gereinigt werden, sonst meldet sie sich zu Wort.


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Verfasst 1. Dezember 2020 von admin in category "Aktuelles", "Wunderliches

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