Natürlich ist es herrlich, bei blauem Himmel, 22 Grad und einem leichten Lüftchen kurzbehost durch Wald und Flur zu Laufen. Oder bei leichtem Frost, strahlender Sonne und glitzerndem Pulverschnee eine Spur zu treten. Aber auch Sauwetter hat seinen Reiz und bringt mich regelmäßig zum Lächeln. Unglaublich?
Gestern war wieder so ein Lauftag. Früher Nachmittag, also raus aus dem Büro und rauf auf die Piste, die bei mir vor der Haustür beginnt. Die Bedingungen waren eher nicht wirklich einladend: +1 Grad, leichter Wind und ein Hauch von Nieselregen, besser bekannt als „Mückenpisse”. Lange Klamotten, Mützchen und Handschuhe waren die Kleidung meiner Wahl. Nach den ersten Kilometern wechselte das Wetter. Erst Graupel, dann dicke, nasse Schneeflocken, dann wieder Graupel und und den Rest der Runde bei leichtem Gegenwind noch einmal Regen. Ich lief fast ausschließlich Straße, denn meine Brille war nach den ersten hundert Metern „zu”; innen leicht beschlagen und außen regenbetröpfelt. Daran änderte auch gelegentliches Wischen mit einem behandschuhten Finger nichts.
Und doch war es ein herrlicher Lauf. Anfängliche Kühle wich wohliger Wärme, der Laufrhythmus (ich liebe dieses Wort mit zweimal th) wurde mit jedem Kilometer gleichmäßiger, die üblichen Zipperleins machten sich mit dem Wärmerwerden der Muskulatur vom Acker und ich hatte das Gefühl, noch ewig laufen zu können. Als ich nach meiner Nachmittagsrunde wieder im Flur stand, tropfte zwar das Wasser von mir herunter, aber ich fühlte mich toll. Klar, tolles Wetter motiviert und macht gute Laune, aber es gerade diese Dreckwetterläufe geben mentale Stärke und ein saugutes Gefühl. Probiert’s doch mal aus!
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