25 August 2024

Wahlkampf ist, wenn’s in Saal und Postfach eng wird

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: „Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, im Krieg und nach der Jagd”, sagte Otto von Bismarck. Was der erste deutsche Reichskanzler (Nimm dies, Emilia!) nicht sagte: Vor Wahlen krabbeln jede Menge Möchtegern(wieder)gewähltwerdenwollende aus ihren Büros bzw. Löchern oder unter ihrem Stein hervor und biedern sich beim tumben Wahlpöbel an, auf dass dieser sein Kreuz bitteschön zum Wohle Deutschlands oder mindestens Sachsens bei ihrem Namen machen möge. Mitunter nimmt dieses politische Einschleimen kuriose Züge an. Weiterlesen

29 Juli 2024

Ein herrlicher Blick ins antike Rom

Couchsurfing ist keine neuzeitliche Erfindung, es wurde bereits in der Antike von Angehörigen der „feinen” Gesellschaft praktiziert. Herbergen und Gasthäuser waren wenig einladend, also übernachtete der betuchte Reisende in den Häusern von Freunden und Bekannten. Prof. Dr. Karl-Wilhelm Weeber, ein ausgewiesener Kenner der römischen Kulturgeschichte, geht in diesem Buch per Couchsurfing auf eine virtuelle Reise in das antike Rom und taucht außerdem in das Landleben zu Zeiten Kaiser Neros ein.

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12 Juli 2024

Von Athen nach Berlin: Parallelstrukturen und deren historische Parallelen.

Volltextsuche im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. „Ministerpräsidentenkonferenz”? Null Treffer. Fehlanzeige auch beim „Bürgerrat”. Beide sind keine Verfassungsorgane, sondern Gremien, deren Beschlüsse alles andere als rechtsverbindlich sind. Sie gehören zu den gar nicht so seltenen Parallelstrukturen, die darauf abzielen, Bedeutung und Einfluss vorhandener Organe und Strukturen zu unterminieren. Diese Methode ist nicht neu, sie hat sich schon in der Antike bewährt. Weiterlesen

2 Juli 2024

Inferno Dresden. Nachdenken über ein Buch aus der Zeit des kalten Krieges.

Kürzlich habe ich aus einem meiner Bücherregale mit Walter Weidenauers „Inferno Dresden” ein schon etwas angestaubtes Buch entnommen und mir als Urlaubslektüre unter griechischer Sonne gegönnt. Ja, es ist ein DDR-Propagandamachwerk. Dennoch lohnt die Lektüre; wer das Büchlein besitzt oder antiquarisch findet, sollte sich die Zeit nehmen. Es geht um die Zerstörung Dresdens am 13./14. Februar 1945. Weiterlesen

28 Juni 2024

R.I.P. Förstersmann. Oder: Nachruf auf ein Opfer grünen Schwachsinns.

Ende April habe ich mich getrennt. Nein. Doch. Also anders: von meinem Auto. Bevor jetzt jemand auf falsche Gedanken kommt: Nein, ich bin nicht ins die Fraktion der Ich-rette-die-Welt-Lastenradler gewechselt, sondern habe mir ein neues Auto zugelegt; einen Verbrenner, noch schlimmer: einen Diesel. Warum keinen rollenden Akkuschrauber? Weil ich berufsbedingt auch mal ohne lange Vorbereitung losfahren und längere Strecken abspulen muss. Mein bisheriger Diesel, ein wirklich netter Subaru, war der vorerst letzte seiner Art. Warum? Weiterlesen

28 Juni 2024

Ewigkeit ist relativ im besten Deutschland aller Zeiten

Der Gemeinderat „meines” Dorfes hat mit einfacher Mehrheit die Abschaffung der Schwerkraft beschlossen. Warum? Weil viele Menschen sich bei Stürzen verletzen. Ohne Schwerkraft werde es künftig keine Unfälle durch Stürze mehr geben, heißt es in der Beschlussvorlage. Außerdem werde die Gefahr durch umfallende Bäume und herabsausende Dachziegel eliminiert. Sie halten das für bescheuert? Dann schauen Sie mal in den Deutschen Bundestag! Weiterlesen

17 Mai 2024

Demokratie statt Sommerfest? Gedanken zu einer Zeitungsnotiz

Wie heißt es so schön? Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Zum Beispiel das Sommerfest des Botanischen Gartens der Universitiät Leipzig am 8. Juni 2024. Aber halt: Das Fest wurde auf den September verschoben, da ist erfahrungsgemäß ja auch das Wetter sommerlicher. Warum die Verschiebung? Weil sich in Leipzig für den selben Tag eine Demo in den Kalender gerutscht ist. Die Teilnahme an dieser Demo wird den ausgebremsten Sommerfestbesuchern von Seiten des Botanischen Gartens ausrücklich empfohlen. Weiterlesen

16 Mai 2024

Gendermumpitz 2.0: Wenn Muttersprachler ins Straucheln geraten

Es gibt viele Argumente gegen den grassierenden Genderwahn. Der Verein Deutsche Sprache, dem auch ich angehöre, führt u.a. die Ausgrenzung von Autisten und Blinden durch * und _ an, weist aber auch auf die Probleme hin, die das gedankenlose Gendern Nichtmuttersprachlern bereitet. Nun gehöre ich keiner der drei Beispielkategorien an (Ehe jetzt jemand die Hand hebt: Meine gelegentlichen Schrullen haben nicht mit Autismus zu tun, sondern sind liebenswerter Eigenheiten), ertappte mich aber kürzlich mehrfach dabei, in meiner deutschen Muttersprache geschriebene Text misszuverstehen bzw. beim Lesen ins Stocken zu geraten. Beispiel gefällig? Aller schlechten Dinge sind … 3. Weiterlesen