12 Februar 2024

In eigener Sache: Die „Laufenden Gedanken” sind wieder da

Ja, es war still geworden in diesem kleinen Blog, obwohl es mir an kritzelwürdigen Gedanken mit und ohne Laufhintergrund nie mangelte. Ein paar technische Probleme nervten, außerdem lockten allerlei soziale Medien, auf denen ich mich austobte. Das soll sich nun wieder ändern. Die immer nerviger werdende Zensur auf diesen Kanälen hat mich bewogen, künftig verstärkt auf der eigenen Spielwiese zu veröffentlichen und auf (nach meinem Geschmack) lesenswerte Beiträge per Fratzenbuch lediglich hinzuweisen, auf dass mich die Zensoren im Dienste des Herrn Zuckerbergs gern haben mögen. In diesem Sinne wünsche ich den Lesern meiner „Laufenden Gedanken” eine angenehme Lektüre. Wer es mag, darf meine Beiträge gern auch anderenorts verlinken oder seine Gedanken als Kommentar hinterlassen.

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P.S.: Ganz nebenbei habe ich diesem Blog auch eine neue technische Heimat gegeben. Viele Jahre gönnte ich mir trotz regelmäßiger Ausfälle „magentafarbene” Server, doch nachdem es dort für meinen Geschmack „zu woke” zugeht, habe ich mich nach Alternativen umgesehen und bin fündig geworden. Bessere Technik zu deutlich günstigeren Bedingungen – der Umzug hat sich gelohnt.

5 Januar 2021

Dreckwetterlächellaufgedanken

Natürlich ist es herrlich, bei blauem Himmel, 22 Grad und einem leichten Lüftchen kurzbehost durch Wald und Flur zu Laufen. Oder bei leichtem Frost, strahlender Sonne und glitzerndem Pulverschnee eine Spur zu treten. Aber auch Sauwetter hat seinen Reiz und bringt mich regelmäßig zum Lächeln. Unglaublich?

Gestern war wieder so ein Lauftag. Früher Nachmittag, also raus aus dem Büro und rauf auf die Piste, die bei mir vor der Haustür beginnt. Die Bedingungen waren eher nicht wirklich einladend: +1 Grad, leichter Wind und ein Hauch von Nieselregen, besser bekannt als „Mückenpisse”. Lange Klamotten, Mützchen und Handschuhe waren die Kleidung meiner Wahl. Nach den ersten Kilometern wechselte das Wetter. Erst Graupel, dann dicke, nasse Schneeflocken, dann wieder Graupel und und den Rest der Runde bei leichtem Gegenwind noch einmal Regen. Ich lief fast ausschließlich Straße, denn meine Brille war nach den ersten hundert Metern „zu”; innen leicht beschlagen und außen regenbetröpfelt. Daran änderte auch gelegentliches Wischen mit einem behandschuhten Finger nichts.

Und doch war es ein herrlicher Lauf. Anfängliche Kühle wich wohliger Wärme, der Laufrhythmus (ich liebe dieses Wort mit zweimal th) wurde mit jedem Kilometer gleichmäßiger, die üblichen Zipperleins machten sich mit dem Wärmerwerden der Muskulatur vom Acker und ich hatte das Gefühl, noch ewig laufen zu können. Als ich nach meiner Nachmittagsrunde wieder im Flur stand, tropfte zwar das Wasser von mir herunter, aber ich fühlte mich toll. Klar, tolles Wetter motiviert und macht gute Laune, aber es gerade diese Dreckwetterläufe geben mentale Stärke und ein saugutes Gefühl. Probiert’s doch mal aus!

Wenn’s gefallen hat … darf hier gern für einen Kaffee oder mehr gespendet werden.

1 Dezember 2020

Blasmusik, schmerzlich gesägt.

Blasmusik ist Geschmacksache. Manchmal tut sie sogar weh. Nein, ich rede jetzt nicht von der getröteten Musik, die ich bei einer Hochzeit in Kairo erleben durfte. Ich rede von einer unfreiwilligen Exkursion in die Welt der Holzblasinstrumente, die mir meine Kreissäge bescherte. Landläufig gilt eine solche ja als Inbegriff der Schrilltonerzeugung und so wäre es durchaus unschicklich, die Stimme einer Frau auch nur entfernt mit dem Klang einer Kreissäge zu vergleichen – selbst dann, wenn dies zuträfe. Doch es geht schlimmer als „Kreissäge pur”. Weiterlesen

24 September 2009

Selbstlose Seelenjäger ohne Feuer und Schwert. Oder: Sektenalarm im Leipziger Rathaus.

Meine Lokalpostille, die Leipziger Volkszeitung, hat mir heute wieder viel Freude beschert. Nein, es geht nicht vordergründig um die Werbung für das Buch „Nachdenken über Leipzig“, ein verlegerisches Eigengewächs, die heute in der hölzernen LVZ und in der Online-Ausgabe http://www.lvz-online.de/aktuell/content/111984.html an exponierter Stelle nachzulesen ist. Natürlich ist das wieder einmal ein feiner Verstoß gegen den Pressekodex, aber das juckt doch bei diesem als Abo-Zeitung getarnten Anzeigenblatt längst niemanden mehr. Weiterlesen

8 Juli 2008

Funkstille unterbrochen: Neues von der schönen Landrätin. Oder doch nicht?

Der folgende Beitrag wurde ursprünglich hier https://zeitungsdieb.blogger.de/stories/1171859 veröffentlicht.

Einige Wochen sind ins Land gegangen, seit sich die schöne SPD-Landrätin Petra Köpping gegen den viel weniger schön anzuschauenden CDU-Kandidaten Gerhard Gey eine Schlappe eingefangen hat. Einige Spekulationen um ihre Zukunft schossen ins Kraut (guckst Du hier: https://laufendegedanken.de/aktuelles/saechsisches-klu…geht-nicht-unter/ ), aber ansonsten geschah nichts. Außer, dass Petra Köpping einige Tage in Österreich pausierte. Doch auch nach ihrer Wiederkunft im so undankbaren Deutschland blieb es still um Sachsen-Pauli.
Auf der Homepage www.petra-koepping.de prangten noch immer die letzten Durchhalteaufrufe und Siegesparolen. Von wegen, nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern! Ein Webauftritt von vorgestern ist viel älter.

Doch nun kreiste der Berg und gebar – eine neue Startseite. Auf ihrer HP begrüßt die designierte Ex-Landrätin ihr Wählervolk wie folgt:

„Liebe Bewohner des Landkreises,
auf diesem Wege möchte ich mich ganz herzlich für Ihre Unterstützung meines Wahlkampfes um das Amt des Landrates/Landrätin des neuen Landkreises Leipzig bedanken.
Die Wahlergebnisse haben gezeigt, dass die Wähler im ehemaligen Landkreis Leipziger Land mir und meiner Politik ein sehr großes Vertrauen entgegengebracht haben. Das allein hat leider nicht gereicht, die Landratswahl im neuen Landkreis Leipzig zu entscheiden.
Als Landrätin die Geschicke des Leipziger Landes mitzugestalten hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich wusste mich bei dieser Tätigkeit unterstützt von einem qualifizierten, erfahrenen und engagierten Team. Über das normale Pensum der Verwaltungsarbeit im Landratsamt hinaus, hatte ich so die Möglichkeit, mit der Unterstützung vieler, dem Landkreis Leipziger Land eine eigene Identität zu geben.
Gemeinsam können wir stolz auf das Erreichte sein. Vieles gibt es noch zu tun, wartet auf Weiterführung und Vollendung.
Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre Petra Köpping“

Ich war so frei, den Text original zu übernehmen. Man weiß ja nie, wie lange diese Perle am ursprünglichen Orte zu lesen sein wird.
Dass Petra Köpping sich wieder im bewährter „Liebe Neger“-Weise an ihre „nun doch nicht“ Untertanen wendet, ist ihr gutes Recht. Dass sie ihren Landkreislern dankt und „die da aus dem anderen Kreis“ für die Niederlage verantwortlich macht, auch. Aber nur die halbe Wahrheit (oder eine halbe Lüge). Schließlich erzielte die schöne Landrätin in ihrem Heimatrevier eben keine 100 Prozent, sondern auch dort konnte der Gegenkandidat Stimmen einfahren. Wer’s nachlesen will: http://www.statistik.sachsen.de/wpr_neu/pkg_w04_nav.prc_index?p_anw_kz=LR08 (Der Link ist leider inzwischen tot)

Dass die gescheiterte Kandidatin allerdings nur den Wählern aus ihrem Noch-Landkreis dankt und die Schar der Köpping-Wähler im „feindlichen Kreisgebiet“ nicht mit einem huldvollen „Liebe-Neger-Lächeln“ bedenkt, ist stillos. Aber nicht schlimm.

Ein wenig besorgt stimmt mich das Ende des Köppingschen „Die-Welt-ist-so-schlecht-zu-mir-Traktates“.
Dort steht:
„Vieles gibt es noch zu tun, wartet auf Weiterführung und Vollendung.“
Das lässt Schlimmes vermuten. Ich hatte schon gehofft, dass die gute Frau demnächst in einer Auswanderer-Doku zu sehen sein wird. War ja wohl nichts.
Immerhin hat sie kürzlich ihre Homepage umgemeldet. Bisher hatte Petra Köpping bei der denic eine Adresse angegeben, die der ihres Landratsamtes aufs Haar glich. Nun steht dort „Petra Koepping, Koburger Strasse 229, 04416 Markkleeberg“.
Unter dieser Adresse residiert übrigens der Verein Blaues Haus e.V. Es folgt ein unverändertes Zitat aus der Selbstdarstellung, nachzulesen hier: http://www.designtempel.de/galerien_galerie/markkleeberg/blaues_haus_markkleeberg.htm (Der Link ist leider inzwischen tot)

„Blaues Haus e.V. ist ein Verein, der jene Künstler fördert, die es schwer haben in der Kunstszene Fuß zu fassen. Der Verein beratet junge oder noch unbeachteten Künstler, indem er ihnen Durführungsmöglichkeiten und Konzepte für Ausstellungen vorschlägt. Das Ziel des Vereins ist es, die öffentliche Aufmerksamkeit zu auf sein Programm zu ziehen und so versucht, verborgenes Kunstschaffen zu fördern.“

Bleibt zu hoffen, dass die Blauhäusler die rote Petra gut berataten tun.